Die Gemeinschaft Evangelisch Taufgesinnter

Wir teilen Informationen und Erfahrungen bezüglich der Gemeinschaft der Evangelisch Taufgesinnten - GET (Nicht Nazarener).


Diese Website ist nicht aus dem Beweggrund entstanden, die GET oder Personen darin zu verunglimpfen, sondern weil Mitglieder aus dieser Glaubensgemeinschaft Feststellungen und Erfahrungen gemacht haben, die äusserst nachdenklich stimmen.
Ein Geist der Mitteilung und Ehrlichkeit fördert die Gesinnung des Prüfens und Forschens, welche der Apostel Paulus als “edel” bezeichnete. (Apostelgeschichte 17.11)
Dazu ist es dringend notwendig, auf Ungereimtheiten und problematische Aspekte der Gemeinschaft hinzuweisen. Wir wollen wo nötig im Ernst aufrütteln, in der Liebe ermahnen und das Licht auf den Leuchter stellen.

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#1 29.10.2016 08:16:31

Insider
Mitglied

Du sollst dir kein Bildnis machen

In einer Betrachtung von Emil Hari ( http://www.getabc.ch/viewtopic.php?id=53  )wurde betont, wie verkehrt es sei, Bibelsprüche an die Wand zu hängen, wie dies bei manchen Christen üblich sei. Seltsamerweise erwähnte er mit keinem Wort, was denn diese von ihm als „Weltbekehrte“ benannten Christen so verkehrtes machten. Waren es tatsächlich nur Namenchristen, (was ich selbstverständlich nicht völlig ausschliesse, denn deren gibt es zweifellos auch) und nicht echte Kinder Gottes, warum konnte er ihnen dann nichts Konkretes vorwerfen? Ist es womöglich auch Neid, dass sich andere wiedergeborene Christen nicht schämen, ihren Glauben u. a. auch durch Bibelverse an den Wänden zu bekennen? Mir persönlich ist dieses Gefühl jedenfalls nicht unbekannt.

Was sagt eigentlich die Schrift zu diesem Thema? Es wird in der GET darauf hingewiesen, dass es heisst: „Du sollst Dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen“ (2. Mose 20,4) Dass die Auslegung falsch ist, dass wir nichts an unsere Wände hängen dürften, auch (um nicht zu sagen: ganz besonders) keine Bibelverse, zeigt 5. Mose 6, 8.9. Da steht deutlich, dass Gott selber dazu aufruft, Seine Gebote als Denkmal „über deines Hauses Pfosten“ zu schreiben.

Wenn uns ein Bibelwort an der Wand zur Mahnung dient, entspricht dies genau dem was Philipper 4,8 sagt: „Was wahrhaftig... was wohllautet... dem denket nach!“ Was könnte mehr „wohllauten“, aus Gottes Wort? Und darüber nachdenken tun wir dann, wenn wir dauernd „darüber stolpern“,  es eben immer wieder lesen. Wenn es uns immer aufs Neue wieder mahnt oder tröstet oder belehrt.

„Das Wort ist voller Verheissungen!“ wurde auch schon betrachtet. Das ist wahr! Aber wie oft in den Stürmen des Alltags „trübet sich der Blick“, und wir sehen sie nicht mehr? Wir dürfen sie uns als Denkmal vor Augen halten!

„Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit; lehret und vermahnet euch selbst...“ (Kolosser 3, 16)
Wäre es in der GET üblich, dass so gelebt würde, wie es auch 5. Mose 6,7;Psalm 119,46 und Römer 1,16 beschreiben, und wir den ganzen Tag mündlich von Seiner Güte, von Seiner Treue, von Seinem heiligen Ernst, von Seinen Geboten, Seinem überaus kostbaren Frieden, und ganz besonders von Seiner Liebe reden würden, und Ihn überall frei heraus bekennen würden, (auch ungefragt) ja, dann könnte man ja sagen, nicht an den Wänden, sondern auf den Lippen sollen wir Seine Worte haben. Wie weit ist die GET aber auch davon entfernt! Emil Hari sagte, dass wir die Bilder in den Herzen „aufhängen“ sollen. Und was sagt die Bibel dazu? „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ (Matthäus 12,34) Womit wir beim Thema “nicht über den Glauben reden“ wären. Wovon sind die Herzen der GET-Mitglieder voll/erfüllt? Welche „Bilder“ hängen da tatsächlich?


Nachdenklich stimmt mich auch, dass es erlaubt ist, Liederverse aus der Zionsharfe an die Wand zu hängen - aber sich Gottes Wort, (also nicht Worte von Menschen, sondern das Wort von Gott!) täglich vor Augen zu führen, das sei ganz verkehrt. Wird dadurch nicht Menschliches über das Göttliche gestellt? Das stimmt damit überein, dass in manchen Versammlungen nicht Bibelverse auswendig gelernt werden, sondern Liederverse aus der Zionsharfe.  Sind diese Lieder etwa schlecht? Das meine ich nicht. Aber wir haben auch hier ein kostbares Vorbild, nämlich den Herrn Jesus persönlich: Er hat dem Teufel, als er von ihm versucht wurde, mit dem Wort Gottes geantwortet! DAS ist der Schild, von welchem in Epheser 6 die Rede ist, und „das Schwert das Geistes, welches ist das Wort Gottes“. DAMIT sollen wir uns wehren!

Bei der Frage, was besser ist, ob Bibelverse oder Zionsharfenlieder auswendig lernen, gilt auch hier: Christen können irren, Christus nicht! Viele Lieder sind sehr kostbar, aber es scheint mir fatal, sie dem Wort Gottes nicht nur ebenbürtig zu machen, sondern sogar darüber zu stellen.

Zum Thema "Bildnis" gäbe es wohl noch viel zu schrieben...

Beitrag geändert von Insider (31.10.2016 08:26:03)

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#2 14.12.2016 10:33:52

JüngsterÄltester
Mitglied

Re: Du sollst dir kein Bildnis machen

Aufgrund dieser Übertreibung der Lehre "Du sollst Dir kein Bildnis machen" wurde von der GET Jahrzehnte lang das Erstellen von Bildern verteufelt. Fotoapparate wurden strikte verboten und Erwachsenen war es untersagt Bilder zu malen.
Wer getauft werden wollte, musste seine private Fotosammlung vernichten.

Inzwischen hat die Leitung der GET wohl kapiert, dass Gott ihnen beim Umsetzen dieser Lehre nicht zur Seite stehen will. Also wird dieses Menschengebot einfach flugs etwas abgeschwächt. Meines Wissens dürfen nun Fotos erstellt werden unter der Bedingung, dass keine Personen darauf zu sehen sind.

Es ist traurig, dass auch hier mittels einer Lehre, welche offensichtlich aus dem Grund entstand, eigene Gemeindemitglieder, als "Ungeistlich", die "Wahrheit Gottes nicht erkennend" oder eben als "Unverständig" abzustempeln, nichts ausser Zank und Unfriede gesät wurde.

Ergänzend zu den von Insider in obigem Beitrag treffend zitierten Bibelstellen, will ich noch die Verse 18 – 20 aus 2. Mose Kapitel 25 hinzufügen:

"Und du sollst zwei Cherubim machen von getriebenem Golde zu beiden Enden des Gnadenstuhls,  dass ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an dem andern Ende, und also zwei Cherubim seien an des Gnadenstuhls Enden. Und die Cherubim sollen ihre Flügel ausbreiten von oben her, dass sie mit ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken und eines jeglichen Antlitz gegen das des andern stehe; und ihre Antlitze sollen auf den Gnadenstuhl sehen."

Gott hat hier geboten ein Bildnis von Engeln, also etwas was im Himmel ist, zu machen.

Es muss sich letztlich jeder selber die Frage beantworten, ob er Menschengebote, welche auf aus dem Kontext gerissenen Bibelstellen begründen, befolgen oder unterstützen will.

Bekanntlich hat auch Satan aufgeführt: "…denn es steht geschrieben: ..." (Matthäus 4,6).

"…Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben: ..." (Matthäus 4,7).

Beitrag geändert von JüngsterÄltester (14.12.2016 21:16:10)

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