Wir teilen Erfahrungen rund um die Gemeinschaft GET (Nicht Nazarener) - vom Leben darin bis zum Ausstieg.
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Innerhalb der GET sagte mal jemand: „Der Gesang widerspiegelt die ganze Versammlung“. Mir geht dieser Ausspruch nicht mehr aus dem Kopf. Mehr und mehr empfinde ich ihn als zutiefst wahr. Der Gesang ist oft sehr schleppend, und langsam. Ist nicht die ganze GET sehr träge? „Wo bleibt der Zeugengeist, der Zeugentrieb?“ singen wir. Ja, wo bleibt er? Reicht es, pro Sonntag zweimal eine Stunde (resp. eigentlich nur eine halbe Stunde, der Rest besteht aus Vorlesung, Gebet und Gesang) zu predigen, anschliessend schon im Flur wieder von 100 Dingen zu reden, nur nicht über das Gehörte? Woher kommt die Ansicht, im Alltag dürfe man nicht über den Glauben reden? Oder ist es so, dass Gespräche über das biblische, christliche Leben, über Jesus und seine Jünger, über die Briefe usw.1 einfach nur peinlich sind?
Auch das Sinken und damit verbundene häufige höher anfangen beim Singen ist ein schlimmes Übel. Kann auch das im übertragenen Sinn verstanden werden? Ich sehe hier eine Parallele: Immer und immer wieder muss dasselbe gesagt werden, dass man sich doch bitte an die Kleidervorschriften halten möge, (z. B. Krawattenfarbe) - mit herzlich wenig Erfolg. Auch in diesem Bereich muss man „immer wieder höher anfangen, weil man gesunken ist“
Leider lässt der Gesang auch punkto Übereinstimmung mit den Noten sehr zu wünschen übrig. Nach den Noten Singen ist wohl schon deshalb in der GET kaum möglich, weil viele die Noten und Zeichen kaum kennen. Was punktierte Noten bedeuten, scheint wenig bekannt zu sein, es werden Pausen gemacht, wo keine sind, anderorts werden Pausen ignoriert. Auflösungszeichen werden willkürlich beachtet, oder auch nicht, ebenso Kreuze und b‘s. Gibt es nicht auch da eine Parallele zum allgemeinen Leben in der GET? So, wie viele GET-ler die Noten nur oberflächlich kennen, ist auch das Bibelwissen oft erschreckend klein. Wie sollte es auch anders sein? Gemeinsames Bibelstudium gibt es ja nicht. Analog den Noten und Zusatzzeichen, die wir in vielen Liedern falsch singen oder nicht verstehen, und Pausen die wir oft entweder ignorieren oder bloss so ungefähr halten, haben wir die Bibel - an welche wir uns erschreckend oft nicht halten! (siehe auch im Bereich „falsche biblische Lehren in der GET“) Andererseits erfinden wir Pausen, wo keine sind, genauso wie wir Menschengesetze aufstellen, die nirgends in der Bibel stehen.
Was ebenfalls ein grosses Problem ist, ist die Tatsache, dass manche tempomässig „anziehen“, also schneller singen möchten, und andere „hinterherziehen“, und der Gesang ganz und gar nicht mehr synchron ist. Für Menschen mit feinem Musikgehör (von wem erhielten sie wohl diese Gabe?) eine leidige Sache. Wie kann da noch von „Singen zum Lobe Gottes“ die Rede sein? Eine Gemeinsamkeit zwischen Gesang und GET allgemein, die mir dazu einfällt ist die: Manche Mitglieder möchten auch gerne etwas bewegen, werden aber von andern zurückgehalten.
Hier ein Beispiel, welches ich als dynamischer, herzlicher und wohlklingender Gesang empfinde, wie er doch zur Ehre Gottes (und deswegen singen wir hoffentlich!) sein sollte. Man beachte: Der Gesang kommt völlig ohne instrumentale Begleitung aus.
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Beitrag geändert von Basler (03.11.2018 13:25:07)
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