Wir teilen Informationen und Erfahrungen bezüglich der Gemeinschaft der Evangelisch Taufgesinnten - GET (Nicht Nazarener).
Du bist nicht angemeldet.
Tagelang war diese Nachricht nur spärlich im Netz verzeichnet
(eine Anzeige stände noch aus, so hieß es 29.01.2019 - Obituary for Robert Herman Hari. A Full Obituary is Pending.),
die dann doch erschien, allerdings sehr spät.
_______________________________________________________________________________________________________________
Dies ist die Online-Anzeige:
Robert Herman Hari
Silverton - Robert was born in Portland, Oregon on January 2, 1925 to Herman and Minnie Hari. He passed away in Salem, Oregon on January 29, 2019. Robert was preceded in death by his wife Mary Ann in 2015. He is survived by his children and spouses: Nina (Aaron) Stadeli, Brenda (Dan) Witt, Margie (Dennis) Neukomm, Doris (Greg) Shantz, Myra (Rick) Juetten, Roy (Treva), Russell (Celeste), Trudy (Thomas) Kuenzi, Denise (Stephen) Ifft, Ryan (Hidi), 37 grandchildren, and several great grandchildren. Robert was a county employee from his early twenties to his late sixties. He remained on his in rural Silverton farm until shortly before his death. Robert's caring nature will be missed by his family and many others. Private services were held at the German Apostolic Christian Church cemetery. Arrangements by Weddle Funeral Service.
Published in StatesmanJournal on Feb. 9, 2019
_______________________________________________________________________________________________________________
Ungewöhnlich ist die Anzeige nach der Beerdigung nicht, da die GACC ja nicht um Beerdigungsteilnehmer wirbt, sondern diese begrenzt. Die Tage Verzug sind dagegen schon auffallend.
Sowieso sind die Handlungen am Grabe sehr kurz, fast schon unliebsam...schnell wird´s abgehandelt, wenige Teilnehmer gibt´s, keine Freude über viele Teilnehmer, sondern Begrenzung der Anzahl. Fast hat es den Anschein, dass man still und leise beerdigt. Beerdigungsansprachen finden auch nur am Grabe statt, das schon Jahrzehnte.
Interessant wird es um die Vorgeschichte und was nachher stattfand:
Zuletzt hatte die GACC in Oregon drei Älteste:
_____________________________________
Einige Wochen vor Robert Haris Tod wurde ein neuer Ältester bestimmt.
Zeitgleich oder -nah wurde dieser auch zum Lehrbruder vorher gemacht. Ob dies nun eine Differenz von Stunden oder einer Woche war, ist bisher unklar. Es scheint aber, der Notfall bestand, dass die traditionelle Methode (es nimmt zwei Ältesten, um einen neuen zu bestimmen) noch rechtzeitig eingehalten werden sollte und somit die Probezeit eines Lehrbruders extrem verkürzt wurde.
Berichtet wurde, dass die Ordination quasi am gleichen Tage als Lehrbruder und dann zum Ältesten stattfand. Das gab es noch nie vorher, dies ist auch völlig unbekannt aus der ACCA.
Die Notsituation (Robert Hari war sterbenskrank) muss dazu gedrängt haben, gleichzeitig behielt er dabei noch die Kontrolle, wer es würde.
Einige Zukunftsprobleme gelöst:
__________________________
Das Problem, welches sich sonst ergeben hätte (Wie einen neuen Ältesten ernennen, wenn es zwei dafür nimmt?) , wurde somit gelöst. Gleichzeitig auch manch anderes:
a) Eine Anhängigkeit von der Schweiz wurde vermieden, irgendwelcher Einfluss, der hätte geltend gemacht werden können, ausgehebelt. Von dort hätte aufgrund der ehemaligen Verbindung die Einsprache bei der Ältestenordination erfolgen können.
b) Roger Iffts Wunsch, wieder mit voller und mehr Macht im Falle des Ablebens von Robert Hari eingesetzt zu werden, hat sich erübrigt, sowieso ist er (geb. 1940) auch selbst nicht mehr der Fitteste für das Amt, seine Zeit ist nun auch vergangen. Womöglich mag er noch aufgenommen werden als Mitglied, aber das Amt des ältesten Ältesten wird ihm bestimmt nicht mehr gegeben.
c) Die beiden Ältesten sind nicht mal fünfzig Jahre alt, der eine wird es dieses Jahr(Th. Kuenzi). Die Gemeinde könnte also so weiterbestehen, ohne Druck demnächst neue Älteste bestimmen zu müssen(sie sollte einen dritten, damit zwei immer vorhanden seien). Die Gemeinde könnte mit beiden florieren, sich halten oder zu Ende gehen. Es sind mindestens einige Jahrzehnte, die sie leiten können.
d) Auch P. Baers Anliegen mag ausgehebelt worden sein, selbst einmal Ältester zu werden. Robert Hari hätte ihn, einen Gefolgsmann von ihm, einsetzen können, er unterließ es aber.
Genau wie Deutschland ohne Ältesten ist und die Schweizer die Kontrolle unter sich behalten wollen, so hat Robert Hari alle Führerschaft in Oregon konzentriert.
e) Anscheinend gibt es keinen Chef-Ältesten-Status mehr, vielleicht hat dies Robert Hari selbst so gewollt, keinen von beiden eine übermäßige Macht geben zu wollen, vielleicht sehen beide dies auch als gemeinsame Verpflichtung. Und dem Jüngeren von beiden mag auch im Zuge der kurzen Zeit mangelnde Erfahrung zugrundeliegen, alleine führen zu können.
Der schon länger nebenbei amtierende Älteste Th. Kuenzi hatte schon beim Schweizerbesuch in Forrest 2017 verkündet, nicht Chef-Ältester werden zu wollen.
Der neue Älteste heißt...:
____________________
Es ist nun Zeit den neuen Ältesten vorzustellen:
Er heißt Jeffrey Zurbrugg
(ehemals wohl Zurbrügg, die Herkunft über Gottfried Zurbrügg(sein Opa) aus Kandergrund lässt sich ergründen),
Sohn von Wayne Zurbrugg. Ein junges Mitglied mit seiner Frau(Jill Kuenzi, von Clifford) in der GACC.
Die Herkunftsfamilie zeigt ein typisches Bild einer GACC-Familie: viele Kinder, versprengt hier und dort in Gemeinden oder auswärts, wenige bei der GACC(zwei getaufte bekannt), ledige Kinder, ein Kind mit Mann aus der GACC nun in der ACCA usw.
Besucher nun willkommen?!
______________________
Schnell haben die beiden Älteste etwas verkündet: Nunmehr darf wohl jeder, der es will, in Oregon (ob auch in Illinois?) die Gemeinde besuchen.
Das ist eine große Änderung in kurzer Zeit!
In Anbetracht beschämender Verfahrensweisen bisher, wie man mit Besuchern umging, ist dies eine große Ankündigung. Ein Ankündigung, die mehr Offenheit suggeriert, die einlädt?, die einladen soll?, die Einfluss von außen bringen wird, die etwaig auch dazu führen wird, dass Gemeindeleute ebenso andere Versammlungen besuchen?, die die Auflösung fördert oder Zusammenhalt stärkt?
Wie dies alles genau gehandhabt werden wird, bleibt abzusehen.
Ob die Schweizer und Deutschen auch dahingehend normales Verhalten zeigen werden, wird sich zeigen, statt den Schlüssel in der Hosentasche warm zu halten, um möglichst schnell abzuschließen, damit kein Fremder es wagen könnte, hineinzukommen!
Woran diese Änderung, die das Gemeindegebaren endlich mal zum Normalen führen könnte
(nämlich sich zu freuen, wenn Menschen Interesse an ihrem Gottesdienst haben, statt sie hinauszuekeln, so wie dies auch ein christliches Gebot ist, statt jeden friedlichen Besucher hinauszubeten, ihn zu kompromittieren mit einem Verhör, das er erst über sich ergehen lassen müsste usw.)
lag, ist fraglich.
Welche Einsicht mag dahinter liegen? Die Entwicklung ist auch jeden Fall gutzuheißen, ob sie zu spät kommt oder die Auflösung forcieren wird, ob sie festigend und zum Wachstum führen wird, bleibt abzuwarten.
Natürlich wirbt die Gemeinde von nun an nicht mit einem Welcome-Schild, es gibt ja nicht einmal einen Gemeindeversammlungsnamen an der Eingangstür vorne, sondern straßenseits wird nur auf die Wohneinheiten hinter dem Gemeindehaus in Oregon hingewiesen. Und natürlich wird kein Ansturm stattfinden, dafür liegt die Gemeinde zu abseits, dafür muss man erst erkennen, dass hier eine Gemeinde ist usw., dafür gibt es wohl auch einen bekannten fremdenfeindlichen Ruf, denn die Abweisungen werden sich herumgesprochen haben.
Aber was wird geschehen, wenn völlig Fremde die Gemeinde betreten? Welche Auswirkungen wird dies auch auf die deutsche Predigt haben, denn die Gemeinde spricht untereinander ja kein Deutsch mehr, sie ist also keine Sprachminderheit, sondern tradiert nurmehr das Deutsche noch. Oder zieht sie Deutschsprachige aus täuferischen Kreisen an?
Das ist nun alles spekulativ, aber wir werden sehen, was kommen wird.
Über Anmerkungen, Ergänzungen usw. wäre ich froh.
Beitrag geändert von GET-Wissensinteressierter (16.02.2019 16:13:49)
Offline
.
Beitrag geändert von Basler (02.04.2020 14:07:17)
Offline
Ja ja, der englische Einfluss...Ich denke, am passendsten wäre es "es werden zwei Älteste benötigt, um...", während Schweizer wohl "es braucht" sagen, sagen Bundesdeutsche doch sehr viel mehr "es nimmt". Inwieweit das schon englischer Einfluss ist, mag schon an anderer Stelle untersucht worden sein, es kann auch einfach sprachlich aufgrund germanischer Sprachverwandtschaft normal sein:
" Es nimmt eben bisschen mehr Zeit." ("Es braucht eben bisschen mehr Zeit." oder wohl am ehesten Schriftdeutsch: "Man benötigt eben ein wenig/bisschen mehr (an) Zeit.") , "Das nimmt sich nicht viel!"
P.S. bin Bundesdeutscher...war nur in den USA und habe Kontakte dorthin.
Die Stammlinie beider angesprochenen Personen oben ist:
Gottlieb Zubrügg(ck?) --> Wayne Zurbrugg --> Jeffrey Zurbrugg(heutiger Ältester)
Gilgian Hari (bis 1874) --> Christian Hari --> Herman Hari --> Robert Hari --> Trudy (Hari) Kuenzig oo Thomas Kuenzi(heutiger Ältester)
Und innerhalb dieser Generationen verläuft sodann der Sprachverlust ja näher man zur Gegenwart kommt:
Gottlieb Zurbrügg = Einwanderer, aktiver Sprecher
Gilgian Hari und Christian Hari, Einwanderer, aktive Sprecher.
Bei der zweiten Generation wirds dann langsam interessant, passive und aktive Beherrschung, aber auch aktive Anwendung durchgängig im familiären Kontext?
Beitrag geändert von GET-Wissensinteressierter (01.03.2019 23:31:56)
Offline
.
Beitrag geändert von Basler (02.04.2020 14:07:35)
Offline
Hallo Basler,
Emil Hari hatte gar keine Kinder. Er war Zwilling mit seinem Bruder Gottlieb, der aber in der ACCA blieb, heiratete zuerst eine Bolliger(Adele), dann später eine Glück(Marie).
Beide Ehen blieben kinderlos, wobei die letzte Ehe eine Altersehe war(1964 geheiratet, da war er 74).
Emil Hari war der Onkel von Robert Hari.
Und Robert Hari heiratete die Adoptivtochter vom Ältesten Werner. Ernest Werner und Emil Hari waren Großcousins oder Cousins zweiten Grades.
Der Link https://www.findagrave.com/memorial/145003869/emil-hari gibt dazu alle Infos zum Emil.
Die Linie wäre also demnach
Christian Hari --> Herman Hari --> Robert Hari --> viel Nachkommenschaft, davon vier Töchter in der GACC, kein Sohn mehr!
Christian Hari --> Emil Hari --> keine Nachkommenschaft
Möchtest du etwas beitragen, wie die Verhältnisse in Basel zu Niedereggenen früher waren(war Niedereggenen schon immer vorhanden oder abgegründet von Basel? Und wann die Stubenversammlung in Deisendorf/Überlingen mal zu Ende ging, so dass alle nach Ennetaach danach gingen? Du hattest mal etwas erwähnt, von einem alten Mann, der aus Deisendorf kam und sehr angenehm als Bruder/Lehrbruder war.
Beitrag geändert von GET-Wissensinteressierter (03.03.2019 20:15:49)
Offline
.
Beitrag geändert von Basler (02.04.2020 14:07:59)
Offline
Dritter Ältester in der GACC
Die German Apostolic Christian Church hat kurz nach dem Tode Robert Haris auch Jerrold Haas von Fairbury, vorher Lehrbruder, zum Ältesten ernannt. Das Datum lässt sich eingrenzen auf zwei Sonnabende: 16. oder 23. Februar 2019.
Es gibt demnach drei Älteste: zwei in Oregon und einen in Illinois.
Demnach ist auch Illinois nun unter direkter Leitung und kann wieder durch persönlichen Kontakt verwaltet werden, statt in Oregon wie noch zu Robert Haris Zeiten anzufragen und vieles aus der Ferne telefonisch zu regeln. Jerrold Haas kann Peoria, Cissna Park und Fairbury innerhalb zweier Stunden besuchen, wobei Fairbury seine Heimatversammlung ist.
Jerrold Haas´ Linie ist über John Haas, verstorbener Freund der GACC
Die Linien dieser Familie sind:
Jerrold Haas (Mitglied GACC) <-- John Haas (verst. Freund GACC) + Ehefrau Edna
Sally Edelman (Mitglied GACC) <---Urban & Judy (Gudeman) (Sis. ACCA) Edelman <--- Reuben Edelman (einzige Edelman-Familie, die nach 1960 in der GACC in Kansas blieb und von Kansas nach Illinois zog, GACC Mitglied), + Ehefrau <-- Louise A. (Rudin) Edelman (GACC). Sallys Onkel Ralph wurde auf der GACC-Friedhofsabteilung in Cissna Park beerdigt, blieb also in der GACC.
Beitrag geändert von GET-Wissensinteressierter (02.06.2019 22:21:31)
Offline
Nachtrag zu weiteren Geschehnissen in der German Apostolic Christian Church:
Ca. Mitte 2020 wurde der deutsche Gottesdienst gänzlich aufgegeben.
Dies führte auch zum Ende der German School in Fairbury und Silverton. Es gibt keine solche Sprachanlernschule mehr.
In Oregon sind die Ältesten zumindest auf Ehemalige zugegangen, also Freunde, die verließen, und haben sie eingeladen, zurückzukommen. Es gibt keine Erfolgsnachrichten darüber.
Auch ist es Gläubigen-Familien nun möglich mit ihren weggegangenen Kindern ein Mahl bei sich zu Hause und sonntags gemeinsam zu essen, die ehemals Freunde der Versammlung waren.
Dies hat wohl auch nicht zu einem Wachstum des Gemeindebesuchs geführt.
Alles in allem kann nur geschlussfolgert werden, dass die Gemeinde wohl keinerlei Wachstumchancen mehr hat. Das Potenzial scheint ausgereizt, die liberaleren Tendenzen scheinen es für Bleibende leichter zu machen mit ihren weggelaufenen Kindern Kontakte zu pflegen, diese aber nicht zu überzeugen, zurückzukommen.
Zudem sind die unterscheidenden Regeln nicht gerade identitätsstiftend genug, dass sie anziehend wirken, sie entbehren der biblischen Nachvollziehbarkeit, ob nun ein Haarnetz so oder so zu tragen sei usw. und wurden schon zu oft je nach Ältesten erweitert oder aufgeweicht. Sie sind zu stark von Menschen abhängig gewesen, auch wenn als Gesalbte betrachtet.
All die anderen Apostolic Christian Kirchen pflegen auch Kleidungsregeln, sind also nicht ohne etwas Ähnlichem. Jede Liberalisierung, wie sie langsam stattfindet, fördert eher den Fortgang in die Faith Church oder die ACCA, denn wer weiterhin konservativ bleiben möchte, kann dies durchaus in der viel größeren und durchaus Gemeinschaft lebenden Faith Church oder ACCA, selbst in der CAC noch, die an die Faith Church Glieder verlor.
In gewisser Weise kann von einer Kirche in Abwicklung auf lange Zeit gesprochen werden.
Der ehemalige Älteste Roger Ifft ist zudem gestorben, zu seiner Beerdigung sprachen ausgeschlossene Lehrbrüder (H.Gl. Sr. und D. Sl.), sie fand in Deutsch statt, zu diesem Zeitpunkt war die Gemeinde schon übergegangen zur englischem Morgen- und Nachnittagsbetrachtung. Roger Ifft wurde auf seinen Wunsch hin nicht auf dem Fairburyer Friedhofsteil der GACC beerdigt, sondern südlich Fairburys. Er wollte nicht auf East Graceland Cemetery, so heißt dieser separate Teil, beerdigt werden.
Es gab mittlerweile Traueranzeigen, die zwar weiterhin die schnelle Art der Abwicklung am Grabe beschreiben, aber immerhin einluden zu einem Viewing, also dem Besuch in der Aufbahrungshalle. Die Beerdigungen selbst sind nicht in der Kirche, sie finden weiterhin vorm Grab auf dem Friedhof in sehr engem privaten Kreise innerhalb eines Zeitraumes von ungefähr15 min statt. Das war es dann mit einem Mitbruder oder einer Mitschwester, geselliger soll es nicht sein und mehr Einsatz kirchenseits auch nicht.
Die GACC hat neue englische Zionsharfen drucken lassen, die die alten deutschen Zionsharfen ersetzte. Inwieweit noch ein deutscher Gesang zeitweise stattfindet, ist nicht klar.
Beitrag geändert von GET-Wissensinteressierter (24.11.2022 20:51:00)
Offline